Dienstag, 23. September 2008

Vom Aufschieben und schlechtem Gewissen

Heute ist eigentlich Tag X. Ich wollte zum Praktikantenamt und meine Unterlagen einreichen. Ich hab ja nun alles beisammen und es wird Zeit.

Mein Wecker hat um 8 geklingelt, aufgestanden bin ich erst 40 Minuten später. Ging einfach nicht. Total müde und alle. Kopfschmerzen.

Und nun sitze ich hier seit Stunden doof rum und schau in die Luft. Ich kann mich einfach nicht aufraffen zu gehen. Das Amt befindet sich in der Verwaltung einer Schule. Mit Schulen wollte ich eigentlich nie wieder etwas am Hut haben. Schon der Gedanke dass ich durch die Gänge laufen muss auf der Suche nach dem Sekretariat ruft bei mir Brechreiz hervor.

Die Bürotante ist unfreundlich, ich kenn sie ja von Telefonaten.

Schreiende, assige Berufs- und Hauptschüler. Der Geruch. Glücklich bin ich gerade wirklich nicht. Und das schlimme ist, dass ich genau weiß dass ich nicht drumrum komme. Ich muss hingehen und meine Unterlagen dort abliefern.

Manchmal denke ich, dass ich es eigentlich ganz gut habe. Soziale Phobie hin oder her, ich komme ja doch ganz gut klar. Manchmal wundere ich mich auch, wieso ich vor einem Friseurbesuch oder einem Vorstellungsgespräch vor Angst an die Decke gegangen bin. Ist ja alles halb so schlimm, ich bin doch so gut wie geheilt?

Aber nein. Das bin ich nicht. Noch lange nicht. Das beweist mir mal wieder der heutige Tag und das ist ziemlich deprimierend.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Insertcoinhere,

na wenns heute nicht geklappt hat, dann eben morgen. Mach dir keinen Kopp, weder vorher noch hinterher. Mal dir nicht so genau aus, wie es werden wird. Unsere SP-geprägte Wahrnehmung täuscht uns manchmal ganz gewaltig. Wenn man von Menschen eine festgelegte Meinung hat, dann belässt man sie in der Ecke und dann wird die Situation genauso mies wie man es sich ausmalt. Ich hab das ja auch schon alles mitgemacht.

Liebe Grüße
Berny