Mittwoch, 17. Dezember 2008

Verlorene Freundin

Zu Grundschulzeiten hatte ich eine Freundin. Die Beste. Über viele Jahre. Irgendwann verloren wir uns dann aus den Augen - bzw: wir haben uns unterschiedlich entwickelt und haben irgendwann nicht mehr zueinander gepasst. Es kam ein Schulwechsel und wir sahen uns nicht mehr.
Vor einer Weile bekam ich dann eine Nachricht von ihr bei Stayfriends. Leider kann ich diese nur lesen, wenn ich Geld für einen Premium Account zahle. Das möchte ich nicht - und so kam ich auf die Idee ihren Namen bei Google einzugeben und zu hoffen, dass sie irgendwo im Internet vertreten ist.
Und - tadaaa.
Ich habe ihre Emailadresse herausbekommen und ihr geschrieben.
Sie hat mir auch sofort geantwortet und sich sehr über meine Email gefreut :)

Schon komisch. Sie hat tatsächlich den Beruf ergriffen, den sie schon damals wollte. Sie studiert Tiermedizin, weit von unserer Heimatstadt entfernt. Sie klingt glücklich und zufrieden und ich freue mich sehr für sie.

Ich hoffe dass der Kontakt jetzt nicht wieder einschläft und wir uns vielleicht einmal wieder sehen werden.

Telefonieren

Bisher wurde ich auf der Arbeit mit dem Telefon verschont. Ich musste schon mal hier und dort anrufen - aber wenn es zwischendurch mal geklingelt hat, musste/sollte ich nicht rangehen.
Nun soll sich das ändern. Und mir graut davor. Ich habe eine ausgesprochene Telefonphobie und bekomme jedesmal einen halben Herzinfarkt, wenn es klingelt.
Momentan ist sowieso hochbetrieb im Laden und das ist stressig genug. Zich Kunden und alle stehen sich gegenseitig im Weg. Arbeitsutensilien werden verschleppt, und wenn man mal schnell etwas braucht, muss man sich auf die Suche machen. Während die Kunden ungeduldig warten.
Viele viele Bestellungen für Weihnachten stehen noch an und man verliert permanent den Überblick. Und wieder ist Stress die Folge.
Hachja...
Ich hoffe ich überlebe diese letzte Woche vor Weihnachten und freue mich schon sehr auf die Feiertage.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Die Sache mit den Gefühlen

Gefühle haben für mich einen negativen Unterton. Trauer, Angst, Verzweiflung, Schmerz. Auch gerne im Superlativ. Aber was ist eigentlich mit Glück, Liebe, Zufriedenheit? Das sind ja eigentlich Gefühle, die man rein theoretisch in einer ähnlichen Häufigkeit emfpinden sollte wie erstere.
Ich glaube ich habe irgendwann aufgehört so etwas zu empfinden. Und wenn dann nur mit großem Misstrauen.
Jetzt gerade, in diesem Moment, könnte ich glücklich und zufrieden sein. Ich habe in den letzten Tagen einiges erledigt. Ich hatte heute Nachmittag frei. Ich habe eben mit dem liebsten Menschen der Welt gesprochen. Ich treffe bald eine Freundin. Weihnachten naht. Mein Urlaub auch.
Ich frage mich, wo eigentlich mein Problem ist. Die Depressionen, klar. Aber eigentlich, eigentlich, könnte doch alles gut sein?

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Stein vom Herzen

In den letzten Tagen war ich wieder in einer verzweifelten Stimmung. Es schien mich wieder alles zu erschlagen - alle Dinge die ich tun müsste und meine eigenen Gedanken.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt - ich werde mir wieder eine To-Do Liste erstellen und meine Vorhaben strukturieren.
To-Do Listen sind sowieso eine ganz tolle Sache. In Zeiten dunkelster Depressionen habe ich gewissnhaft jede Woche eine geführt und somit alles geregelt bekommen was so anstand. Vor 2 Monaten habe ich dann damit ausgesetzt, weil ich der Meinung war, auch so gut zurecht zu kommen.
Nundenn, To-Do für den Monat Dezember:
[X] Brief an Oma
[X] EMail an Freundin
[X] Arzt1, Rezepte holen
[X] Apotheke
[ ] Arzt 2, Rezepte, Apotheke
[ ] Termin machen
[ ] Weihnachtsgeschenke

Omabrief #3

Ich habe ihr nun doch geantwortet. Gesagt dass ich mich gerne mit ihr auf einen Kaffee treffen würde und ihr meine Handynummer gegeben. Eventuell war das ein Fehler - aber nun habe ich damit angefangen und kann nicht einfach wieder den Kopf in den Sand stecken. So hätte ich es früher gemacht - aber ich will mich ja bessern.
Nun kommt es darauf an, wie schnell die Post ist. In ihrem letzten Brief schrieb sie, dass sie mit Opa ab dem 5. Dez. im Urlaub ist. Wahrscheinlich kann ich nun davon ausgehen, dass sie mich vor Ende nächster Woche nicht anruft.

Gesprächig

Wenn ich im Laden bin, muss ich zwangsläufig Gespräche führen. Mit meinen Kollegen und vorallem mit den Kunden. Ich sage guten Tag, wenn jemand den Laden betritt, frage ob ich schon helfen kann, ob sie sich noch umsehen möchten und berate wo ich kann. Diese Gespräche müssen von mir ausgehen, denn Freundlichkeit ist das A und O in einem kleinen Einzelhandel.
Komischerweise macht mir das nur wenig Schwierigkeiten - ab und an muss ich mich etwas überwinden und der Umgang mit schwierigen Kunden ist auch nicht immer einfach, aber es klappt.

Das lustige dabei ist, dass sich das auch auf mein Privatleben auswirkt. Beim Bäcker plaudere ich mit der Verkäuferin, beim Arzt mit der Sprechstundenhelferin und ich habe das Gefühl die Leute begegnen mir freundlicher.

Ich glaube das ist wieder ein Schritt in die richtige Richtung und das gibt mir neue Motivation für die nächsten Wochen und Monate.

Dienstag, 2. Dezember 2008

going on

Nun haben wir schon Dezember. Das bedeutet, ich bin nun schon ganze 8 Wochen im Betrieb. Wird Zeit für einen kleinen Zwischenbericht:
Ich hatte anfangs ja große Angst, dass ich das nicht durchhalte und schon nach wenigen Tagen oder Wochen nahe einem Nervenzusammenbruch bin, der Arbeit fernbleibe, mich wieder in meinen 4 Wänden verkrieche und alle Brücken abbreche.
Aber erstens kommt es anders und zweitens...
Ich habe keinen einzigen Tag auf der Arbeit gefehlt (jedenfalls nicht unerlaubt), bin nie erwähnenswert zu spät gekommen, hatte nie große Angst vor gestellten Aufgaben (Kundenkontakt, Telefonieren...) und habe mein Schlafproblem einigermaßen in den Griff bekommen. Da kann ich also schonmal einen großen Harken dran setzen.
Alles in allem gefällt mir die Arbeit auch. Ich habe zwar gemerkt, dass es nicht
mein Beruf ist, ich mich oft langweile und unterfordert fühle, aber das Praktikum ist auch nur ein Weg zum Ziel - eine Etappe die sich einigermaßen einfach schaffen lässt. Ich könnte sogar Spaß dran haben, wenn ich mich (endlich) richtig darauf einlassen könnte.
Das bringt mich dann zum nächsten Punkt: meine Kollegen.
Ich weiß nicht ob es daran liegt dass wir alle momentan sehr überarbeitet sind... jedenfalls knallt es immer wieder zwischen den Chefs und mir. Oder besser gesagt: ich werde immer öfters für Dinge angemacht, für die ich nichts kann. Einfach so, weil die lieben Vorgesetzten Spaß daran haben. Ich merke immer mehr, wie mich das aus der Bahn wirft. Anfangs konnte ich solche Angriffe noch ignorieren, aber langsam gehen sie mir immer mehr gegen den Strich und beschäftigen mich auch noch weit nach Feierabend. Das ist gar nicht gut und nun überlege ich, was ich dagegen tun könnte.
Glücklich ist ein Mensch, der mit sich selbst zufrieden ist. Das bin ich eigentlich. Ich habe mir im Moment nichts vorzuwerfen - wieso nehme ich mir die Meinung anderer dann so zu Herzen? An sich weiß ich ja, dass meine Chefs unfair sind und oft unberechtigt rumblöken.

Hach...
manchmal sind die einfachsten Dinge überhaupt nicht einfach.

Schnelle Liste für heute

[ ]mich nicht vom chef ärgern lassen
[ ]bäume
[ ]arzt, rezept holen
[ ]aufräumen

so... hoffentlich klappts.

Montag, 1. Dezember 2008

Arschiger Chef

Ja, kann man nicht anders sagen.
Anfangs kam ich ja ganz gut mit ihm klar, aber mittlerweile könnte ich einfach nur noch heulen, kotzen und schreien. So ein unglaublich dämlicher, ich-bezogener und sich überschätzender Mensch.
Wenn er im Laden ist, herrscht ein Ton wie aufm Kasernenhof, was wohl daran liegt, dass der nette Herr 8 Jahre beim Bund war. Nun tüddelt er Blumen zusammen - tolle Karriere, was?
In letzter Zeit treffen seine Attacken immer mich und ich weiß mich einfach nicht zu wehren. Sage ich etwas, kommt ein entsetzter Blick seinerseits und eine unverschämte Antwort. Er hört mir meistens nicht einmal zu und ernst nimmt er mich schon gar nicht.
Ein kleines Beispiel wie das bei uns so aussieht:
Wir haben einen Wasserkocher und wenn sich jemand Tee oder Cappuccino macht, macht er auch gleich welche für die anderen mit. Ist ja nur nett.
Ich habe ihm mal einen Zitronentee gemacht. Den er daraufhin weggeschüttet hat, weil er dieses "Chemiegesöff" nicht trinken will.
Nungut. Beim nächsten mal habe ich ihm einen Cappuccino gemacht und an seinen Arbeitsplatz gebracht.
Später kam er zu mir und erzählte, ihm seie ganz schlecht. Der Cappuccino seie zu kalt gewesen, dann liegt der ganz schwer im Magen und macht krank.
Und heute hat er mich angekackt weil ich ihm nichts zu trinken gemacht habe.

Wie ichs mache, ists verkehrt. Und am meisten trifft mich eigentlich, dass diese Schikanen alle mitbekommen, mich aber sogut wie nie jemand in Schutz nimmt.

Omas Antwort

... kam nun tatsächlich.
Sie schreibt, dass sie sich über meinen Brief gefreut hat, fragt nach meiner Handynummer und ob wir mal einen Kaffee zusammen trinken wollen.
Soweit, sogut. Der Rest des Briefes besteht aus Vorwürfen und Fragen, die ich nicht beantworten kann (und will). Es hat irgendwo schon seinen Grund, dass meine Mutter mit ihr keinen Kontakt mehr haben möchte...
Hachja.
Ich lass den Brief nun erstmal ein paar Tage liegen und überlege mir, was ich nun damit anstelle. Einerseits würde ich mich schon gern mit ihr treffen, aber andererseits fühle ich mich doch ziemlich in die Ecke gedrängt durch ihre Fragen und Anschuldigungen.