Mittwoch, 29. Oktober 2008

Wechselgeld und Lob

Heute Nachmittag war ich desöfteren alleine im Laden und habe meinen ersten Kunden komplett alleine bedient. Hat soweit gut geklappt – nur habe ich ihm zu wenig Wechselgeld gegeben. Ich war doch etwas nervös – aber er hat gelacht und nachdem ich erklärt habe, dass ich noch nicht so lange dort arbeite, sagte er er wäre doch zufrieden und es klappe doch schon alles ganz gut ;-) Glück gehabt.

Aber worüber ich mich noch mehr gefreut habe, war das Lob meines Seniorchefs. Er bat mich zu ihm und sagte im Namen der ganzen Belegschaft dass sie alle sehr zufrieden mit mir wären, ich ein angenehmes Wesen habe und ich gut in den Laden passe. Sehr schön!

Ich habe sowieso das Gefühl, dass ich mich mittlerweile ganz gut eingelebt habe. Die letzten Tage war ich mit meinen Chef alleine unterwegs und ich kam ganz gut mit ihm klar. Mir fielen die Gespräche im Auto etwas schwer, aber ich habe mich bemüht und wir haben doch einiges zu Stande gebracht.

Beas Geburtstag

Heute hat unsere Praktikantin Bea Geburtstag gefeiert. Ich hatte ihr ein Fläschchen guten Glühwein, lecker Schoki und ein Kärtchen besorgt und sie hat sich sehr gefreut. Sogar mit einem Tränchen im Auge. Wir haben ihr einen Geburtstagstisch gebaut, auf dem wir ihre Präsente und eine Kerze hübsch drapiert haben und zusammen Kuchen gegessen. Alles in Allem ein sehr angenehmer Vormittag mit viel Lachen und angenehmer Atmosphäre. So könnte es jeden Tag sein :-)

Montag, 27. Oktober 2008

Teilzeitjubilar

Heute gibt es mein liebes kleines Blog genau 3 Monate und einen Tag. Gleichzeitig ist dies hier mein 100ster Beitrag.
Grund zum feiern?
Ich weiß nicht. Wohl eher nicht so.
Ich stoße trotzdem mit einem Tässchen Glühwein an und widme diesen Post allen Sozialphobikern die auf dem Weg der Besserung sind, allen, die versuchen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, allen, die heute einen kleinen Erfolg hatten, allen die einsam sind, allen die traurig sind und… einfach allen die heute Abend in ihren Betten liegen, vielleicht den Mond sehen und sich Gedanken um ihre Welt machen.
Ich wünsch euch was!

Schöne (Arbeits-)Momente

Wenn ich arbeite, bin ich ab und zu draußen. Vor dem Laden. Da topfe ich Pflanzen um, befreie den Weg von altem Laub, räume unsere Ausstellware hin und her, be- und entlade den Transporter (…) all diese Dinge die man halt machen muss, wenn man in einem kleinen Einzelhandel arbeitet und in der Rangliste recht weit unten steht.

Wenn ich dort draußen am werkeln bin, werde ich häufig gegrüßt. Ich sehe auch immer wieder die gleichen Menschen. Anwohner meistens. Unter anderem sehe ich auch immer wieder ein Pärchen. Sie ist recht klein und hat eine hübsche Frisur. Er ist recht groß und trägt meistens Malerhosen.

Vorhin war SIE im Laden und wollte eine einzelne rote Rose haben. Glücklich lächelnd erzählte sie, sie habe morgen Jahrestag und würde die gerne ihrem Liebsten schenken.

Wenig später kam ER in den Laden. Aufgeregt und nervös lächeln bat er um einen riesigen Strauß roter Rosen. Er habe morgen Jahrestag und wolle seiner Freundin einen Antrag machen.

Solche Momente sind schön und ich freue mich immer wieder, dass ich die Stelle bekommen und angenommen habe. Blümchen verbinden :-)

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Kunden und Flyer

Heute war das Arbeiten eigentlich ganz angenehm. Wir hatten weniger Stress und meine Chefin hat mir auch keinen Grund zum ärgern gegeben. In der zweiten Halbzeit habe ich mich ein wenig mehr an den Kundenkontakt getraut. Meine Chefin war (mal wieder) drüben in der Wohnung und hat ihr Süppchen gekocht und Lara war im Hof, so dass ich mich unbeobachtet in den Nahkampf stürzen konnte. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn die Kunden mich ansehen und überhaupt nicht daran zweifeln, dass ich dort arbeite und Ahnung von der Materie habe. Habe ich nicht – aber das steht mir offensichtlich nicht auf die Stirn geschrieben.

Und ganz nebenbei bin ich gerade mal wieder voll in meinem Element – die Mediengestaltung. Meine Chefin hat mich gefragt ob ich einen Einladungsflyer für unsere Ausstellung im November anfertigen könnte. Klar, gerne! Leider wird die ganze Sache nur semiprofessionell auf weiß gedruckt und dann zigfach kopiert – aber na ja. Mit etwas Glück lassen wir die passenden Plakate vernünftig in der Druckerei auf Papier bringen, so dass meine Kreativität angemessen präsentiert wird.

Und da wir gerade bei Kreativität sind: die anstehende Ausstellung habe ich heute zum Anlass genommen den Laden auf Hochglanz zu bringen und einiges umzudekorieren. Ich bin ja mal gespannt was meine Chefin morgen dazu sagen wird.

Bea

Unsere neue Praktikantin, ich nenne sie hier mal Bea, stand heute morgen in Tränen aufgelöst im Laden als ich kam.

Ich glaube, ich muss nun erstmal etwas ausholen: Bea ist (genauso wie ich :D) irre. Ich weiß nicht genau was sie hat, aber ich tippe auf Depressionen und ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung, Sozialphobie oder so etwas in der Richtung. Jedenfalls ist es bei ihr so schlimm, dass sie nicht mehr „richtig“ arbeiten kann und psychologisch betreut wird. Zeitweise auch in einer Klinik. Nun macht sie in einem Integrationsprogramm mit (therapiebegleitend) und darf bei uns im Laden arbeiten.

An dieser Stelle möchte ich mich am Rande mal lobend über meine Chefin äußern: nicht jeder Betrieb würde so jemanden aufnehmen und ihm die Chance auf einen Wiedereinstieg geben.

Aber weiter im Text:

Bea ist eine wirklich ganz liebe Frau und ich verstehe mich super mit ihr, auch wenn sie geschätzte 20 Jahre älter als ich ist. Deswegen war ich heute morgen auch tief schockiert, als sie da so weinend stand. Ein Häufchen Elend ist nichts dagegen.

Sie erzählte dann, dass sie seit ihrer letzten Therapiestunde total im Eimer ist. Ihr Freund ist vor ein paar Monaten gestorben (ich weiß nicht woran) und das kam in diesem Gespräch alles wieder hoch.

Die arme tut mir so furchtbar Leid. Ich glaube ich kann ihre Situation ein Stück weit nachvollziehen; die Depressionen und die Angst sind mir ja auch nicht fremd. Und wenn dann auch noch ein geliebter Mensch stirbt… ich möchte gar nicht drüber nachdenken, was ich dann tun würde.

Ich bewundere sie sehr dafür, dass sie trotz allem nicht aufgibt und versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Sie ist trotz des Todesfalles die neue Arbeitsstelle angetreten und bemüht sich sehr nicht unterzugehen.

Ich habe ihr letzte Woche entlocken können, dass sie bald Geburtstag hat. Und dass sie Glühwein liebt (auch so wie ich :D). Deswegen werde ich ihr zu dem Anlass ein Fläschchen besorgen und vielleicht noch eine Kleinigkeit samt Karte dazu.

Ich hoffe sehr, dass sie sich darüber ein wenig freuen kann.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Meine Ausbilderin

Den heutigen Abend nutze ich, mich über meine Ausbilderin zu ärgern.

Sie ganze Sache fing am Montag an. Wir haben ja eine neue Praktikantin, die noch unsicherer ist als ich und auch erst seit ein paar Tagen da.

Montag war dann relativ viel los und meine Chefin hat mal wieder unnötigen Stress gemacht. Sie wies uns an ein Gesteck vorzubereiten, was wir beide bisher noch nicht gemacht hatten.

Soweit sogut. Die Gestecken sahen nicht perfekt aus, aber ich fand sie schon in Ordnung. Meine Chefin sah das wohl anders und hat uns beide aufs übelste angemacht.

Ich hatte das soweit ignoriert und auf den Stress geschoben. Nicht jeder kann immer nett sein, das weiß ich ja auch.

Heute morgen bekam ich dann mit, wie sie über mich und die andere Praktikantin gelästert hat. Es hätte am Montag ja nichts geklappt und sowieso.

Huch? Ich glaub die spinnt. Ich reiße mir den ganzen Tag ein Bein aus für den scheiß Laden, bin nur am rennen und machen. Sie ist nur halbtags da und ist im allgemeinen der Meinung, dass Telefonate mit Freundinnen und Suppe kochen Zuhause wichtiger sind als die Arbeit. Und im nächsten Moment bricht sie dann in Hektik aus und schnauzt mich an, ich solle sie nun bloß nicht ansprechen, weil sie ja so viel zu tun hätte.

Alle anderen im Betrieb sind übrigens noch immer zufrieden mit mir, lassen mich viel mehr machen als sie und zeigen mir auch mehr.

Mehr muss ich nicht sagen, oder?

Ihr Ausraster am Montag hatte übrigens zur Folge, dass die andere Praktikantin B. nun seit 1,5 Tagen krank macht und nicht auf der Arbeit war. Interessiert sie das? Nö. Anstatt sich für ihren Anfall zu entschuldigen oder die ganze Sache wenigstens zu ignorieren, ritt sie den ganzen Tag drauf rum und versuchte die Tatsachen zu verdrehen. Es sind nämlich immer alle anderen Schuld.

Das scheint bei ihr allerdings nichts Neues zu sein – hinter vorgehaltener Hand wurde mir das schon am ersten Tag erzählt.

Das einzig positive an der Sache ist, dass mir meine Reaktion gefällt. Dank meiner tollen Sozialphobie, nehme ich solche Geschichten gerne persönlich und bin Tage oder Wochenland traurig und depressiv. Würde denken ich mache alles falsch und meine Chefin würde mich nicht mögen.

Momentan ärgere ich mich zwar ziemlich, vielleicht auch mehr als angebracht wäre, aber ich suche den Fehler nicht bei mir und der Gedanke daran dass ich morgen wieder in den Laden muss, lässt mich noch nicht würgen.

Samstag, 18. Oktober 2008

Schicksalsfügung?

Ich hatte im März ein Vorstellungsgespräch und einen Probearbeitstag in einer Agentur. Ich hatte in diese Sache viele Hoffnungen gesetzt und mich wirklich ins Zeug gelegt. Ich hatte auch ein recht gutes Gefühl danach – ich dachte ich hätte dem Chef und den Kollegen gefallen und hätte eine reelle Chance für eine Ausbildung übernommen zu werden.

Die Kehrseite der Medaille war, dass mir der Betrieb nicht gefallen hatte. Es haben dort nur Männer gearbeitet und es fielen einige merkwürdige Sprüche in Bezug auf das Arbeitsvermögen und der Intelligenz von Frauen.

Das wäre mir aber egal gewesen – ich wollte einfach nur einen Ausbildungsplatz und hätte dafür in den sauren Apfel gebissen.

Nachdem sie mich dann 1,5 Monate auf eine Antwort warten haben lassen und die auch noch eine Absage war, war ich total niedergeschlagen. Sie hatten sich für jemand anderes entschieden und – wie zu erwarten war- war das ein männlicher Mitbewerber.

Gestern bin ich zufällig an deren Büro vorbeigefahren.

Die Fenster waren abgeklebt.

Die Werbetafel entfernt.

Ein „zu vermieten“ Schild an der Scheibe.

Die Internetpräsenz liefert folgende Erklräung:

Nach 12 Jahren erfolgreicher Agenturführung müssen wir Ihnen nun leider mitteilen, dass wir unser Geschäft aufgeben.

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Kollegen für ihre Treue und ihre Mitarbeit, ihr Herzblut und Engagement für unseren Betrieb.

Aha. Ich wäre also fast in eine insolvente Firma gekommen. Hätte unter Umständen dort eine Ausbildung angefangen und wäre dann, einfach so, gekündigt worden.

War ich damals noch am Boden zerstört wegen der Absage auf meine Bewerbung, bin ich nun doch froh, dass es so gekommen ist.

Blogliste Part II

Es ist mal wieder Zeit meine Blogliste etwas zu erweitern.

In meinem liebsten Selbsthilfeforum bin ich auf zwei neue Blogs von Mitleidenden gestoßen, die ich nun auch hier verlinken möchte.

im-scared.blogspot.com

ich-t.blogspot.com

Strawberryxcupcake und ich_t, ich wünsche euch an dieser Stelle viel Erfolg und Spaß und bin schon auf eure Beiträge gespannt :-)

Rückschläge...

Seitdem ich arbeite, habe ich das Gefühl dass ich psychisch recht stabil bin. Ich bin nicht mehr so depressiv, ich habe weniger Ängste, schiebe weniger vor mir her und bin erstaunt wie belastbar ich bin.

Nun merke ich allerdings seit ein paar Tagen, dass ich rückfällig werde. Mich werfen kleine Unfreundlichkeiten von Kollegen, Chefs, Freunden, Eltern oder Fremden aus der Bahn. Ich bin in mich gekehrter, nehme ein wenig wieder diese egal-Haltung an.

Ich merke z.B. dass meine Chefin desöfteren unzufrieden mit unseren Gesprächen ist. Ich antworte teilweise etwas zu kurz angebunden und erzähle ungefragt sogut wie nie etwas über mich. Das macht mir zu schaffen, da sie in der Hinsicht offenbar mehr von mir erwartet. Aber auch wenn ich mich relativ angstfrei durch die Tage hangele, ist es für mich doch jedes mal wieder eine große Überwindung kommunikativ zu sein. Besonders an Tagen an denen ich müde und kaputt und überfordert bin. Die neue Stelle verlangt mir doch mehr an körperlicher Belastung ab, als ich es bisher gewohnt war. Ich bin stolz auf mich, dass ich trotzdem jeden Morgen aufstehe und einigermaßen gut gelaunt zur Arbeit fahre. Dass ich mich immer wieder aufs neue Überwinde, Gespräche mit meinen Kollegen zu führen, Kunden zu beraten und mich nach 10 Stunden Arbeit immer noch um meine Beziehung, meine Freunde und Eltern zu kümmern. Und nebenbei noch die Kraft finde mir selber etwas Gutes zu tun und Dinge zu machen an denen ich Spaß habe.

An und für sich denke ich, dass ich meine Ziele erreicht habe. Wenn ich meine jetzige Situation mit der vor einem Jahr vergleiche, habe ich einen Quantensprung aus therapeutischer Sicht getan.

Und trotzdem scheint das noch nicht genug gewesen zu sein.

Ich habe mich heute ja gezwungen zu der Geburtstagsfeier meines Liebsten zu gehen, an der seine Freunde anwesend waren. Die ersten 1,5 Stunden gingen ganz gut, danach zog ich mich immer mehr aus der Affaire. Ich war körperlich anwesend, aber gedanklich ganz woanders. Ein stiller Beobachter ist wohl der passende Ausdruck dafür.

Das macht mich traurig. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich ein wenig zu integrieren, vielleicht ein Gespräch zu führen oder ab und zu etwas in die Runde zu werfen.

Ich habs aber einfach nicht geschafft. Die Leute sind zwar alle nett, aber so überhaupt nicht meine Wellenlänge. Ich bin so müde von der anstrengenden Woche und bin fast eingeschlafen.

Ich wollte gegen 23 Uhr zuhause sein, also hätte ich um 22.30 losfahren müssen. Ich habe mich aber einfach nicht getraut etwas zu sagen. Nun ist es fast 1 Uhr nachts und ich bin gerade erst gekommen. 2 Stunden habe ich auf den passenden Moment zum Aufbruch gewartet. Der sah so aus, dass der grossteil der Leute den Raum verlassen hatten – zum draußen rauchen und das Klo aufsuchen. In diesem unbeobachteten Moment habe ich mir also mein Zeug geschnappt, mich von meinem Freund verabschiedet, dem Rest einen schönen Abend gewünscht und bin dann heulend mit 160 über die Autobahn Richtung Zuhause gejagt.

Ich ärgere mich so. Über mich. Über die Anderen. Über alles.

Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen an mich gestellt. Jahrelang antrainierte Verhaltensmuster, psychische Labilität und eine Angststörung lösen sich halt nicht innerhalb von 2 Wochen in Luft auf.

Ich werde nun noch ein paar Zigaretten zu viel rauchen und mich dann ins Bett legen.

Ich hoffe dass die Welt morgen wieder anders aussieht und ich mal wieder ein paar bestärkende Momente erlebe und nicht immer nur Rückschläge…

An dieser Stelle würde ich mich dann noch gerne bei meinem Liebsten entschuldigen, auch wenn er das hier nie lesen wird.

Ich habe mich wirklich bemüht deinen Freunden zu gefallen. Ich habe mich wirklich bemüht Spaß zu haben. Ich habe mich wirklich bemüht dir deine Geburtstagsfeier schön zu machen.

Aber das war alles einfach zu viel für mich und ich hoffe, ich habe dir nicht den Abend versaut. Tut mir Leid.

Freitag, 17. Oktober 2008

16.10.2004

Gestern vor 4 Jahren habe ich einen Mann kennengelernt. Damals habe ich nicht im entferntesten Ahnen können, wie sehr er mein Leben prägen würde.

Er schummelte sich 5 Jahre jünger, ich mich 2 älter. So war ich 18 und er 25. Bis heute kennt er nicht meinen richtigen Namen, hat meine Telefonummer nicht und weiß nicht wo ich wohne.

Mit mir hat er seine Freundinnen betrogen. Wir haben uns Luftschlösser gebaut. Und nur zu unmöglichen Zeiten getroffen. Unzählige E-Mails. Viele durchwachte Nächte.

Das ging fast 2 Jahre so. Und heute… erfinde ich Ausreden, wenn er sich mit mir treffen möchte. Vergesse auf Nachrichten zu antworten. Bin manchmal sogar genervt von ihm, obwohl er mir nichts getan hat.

Das liegt natürlich zum einen daran, dass ich meinen Helden gefunden habe und ihn niemals mehr gegen einen anderen eintauschen möchte. Und zum anderen… habe ich mich wohl grundlegend verändert. Es passt einfach nicht mehr. Nicht mal mehr auf freundschaftlicher Ebene. Schade irgendwie.

Unverhofft frei

Meine Chefin hat mir heute den Nachmittag und den ganzen Samstag freigegeben. Das kommt mir sehr gelegen, weil ich wirklich aus dem letzten Loch pfeife. Und weil ich heute und morgen Abend etwas vor habe. Von daher – sehr schön.

Ich habe nur ein wenig schlechtes Gewissen, weil meine Kollegin genauso viel vor hat wie ich und heute auch ziemlich fertig aussah. Sie hätte sich einen freien Tag verdient – aber da im Laden noch viel anliegt und sie dank langjähriger Erfahrung eine größere Hilfe ist als ich, muss sie morgen dann doch antanzen.

Nunja. Kann ich nun auch nichts für.

Heute habe ich wieder viel geschafft. Die Weihnachtssachen sind alle mit Preis versehen und verstaut. Teilweise ist der Laden auch schon dekoriert. Es ist übrigens erstaunlich, welche Differenz zwischen Einnkaufspreis und Verkaufspreis liegt. Aber irgendwo muss der Laden ja auch Gewinn machen.

Ich lege nun also erstmal ein paar Stunden die Füße hoch und esse zwischendrin mal was. Dann ein wenig aufräumen für den Besuch der Freundin morgen Abend und dann aufhübschen für die Geburtstagsfeier meines Liebsten heute Abend.

Ich bin übrigens ein verlogener, unehrlicher und gemeiner Mensch.

Planmäßig müsste ich ja morgen arbeiten, weswegen ich heute Abend auf dem Geburtstag nur kurz vorbeischauen wollte. Ich komme mit seinen Freunden noch immer nicht richtig gut aus und fühle mich äußerst unwohl bei solchen Anlässen. Deswegen war ich eigentlich froh, dass ich die Arbeitsausrede hatte, um früh wieder nachause zu können. Nun sieht die Welt aber anders aus und ich ringe mit meinem Gewissen, ob ich ihm die Wahrheit sagen soll und einen vermutlich quälend langen Abend verbringen muss, oder ob ich ihm das verschweige und wie geplant früh von der Feier abhaue.

Doof! :/

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Geburtstag

Ich habe mir letztes Wochende + Montag freigenommen. Um a) mal Ruhe von der Arbeit zu haben und b) um ausgiebig den Geburtstag meines Liebsten zu feiern.

Am Freitag hatte ich noch die restlichen Geschenke besorgt und alles verpackt. Damit er es am Montag morgen aufreißen kann ;-)

Er hat sich sehr gefreut und ich bin zufrieden, weil es sich freut. So einfach geht das.

Wir haben den Tag gemütlich und zu zweit verbracht und es war richtig schön entspannend. Abends waren wir noch mit den Schwiegerelter essen und auch das war ok.

Alles in allem ein gelungener Tag.

Morgen Abend wird dann noch einmal größer mit seinen Freunden gefeiert. Ich werde dem ganzen Kram allerdings nur 1-2 Stunden beiwohnen, weil ich am Samstag arbeiten muss und nicht aussehen möchte, als wäre ich schon 3 Tage wach.

Oh du fröhliche

Bei mir ist schon die Weihnachtszeit angebrochen. Nicht freiwillig, nein. Im Laden sind die Dekoartikel eingetroffen, und ich habe den ganzen Tag damit verbracht, Preise auf zig Kerzen, Weihnachtsmänner, Engel, Teelichthalter, Schalen, Töpfe und allem möglichen und unmöglichen Dummfug zu kleben. Alles handgeschrieben, versteht sich. Grob geschätzt, waren es heute wohl um die 500. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ich hoffe, dass ich/wir damit bis zum Wochenende fertig sind.

Gestern habe ich 76 Blätter gedrahtet.

Und 24 Sträuße nachgebunden.

Ja, ich habs heute mit Zahlen. Meine Aufgaben bestehen aus immer wiederkehrenden Abläufen. Selten mache ich etwas nur ein mal. Das käme mir schon fast merkwürdig vor.

Meine Chefin hat mir gestern vorgeworfen, dass ich nicht zählen könnte. Das wirft ja ein tolles Licht auf die Abiturienten!

Hm? Ich glaub es hackt. Ich habe mich im übrigen nicht verzählt. Es waren so viele Blumen über, weil meine Kollegin schlichtweg einige vergessen hat.

Aber immer erst mal auf den Praktikanten rumhacken… ist klar.

Noch...

Ich bin so alle. So furchtbar müde. Total im… , na, ihr wisst schon. Mein Rücken macht mir zu schaffen. Meine Beine schmerzen. Meine Füße auch. Meine Hände bluten. Ich schlafe Abends um 8 ein. Und komme morgens um 6.30 Uhr nicht aus dem Bett.

Ja… so sieht mein Arbeitsleben aus.

Noch 11,5 Monate. Dann bin ich fertig.

Noch 11 Wochen bis zum Jahresende.

Noch 2 Tage, dann hab ich Wochenende.

Noch 1,5 Stunden, dann lieg ich im Bett und darf endlich schlafen.

Ja… so siehts aus.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Erkenntnis, Bekenntnis und so

Vorhin packte ich einer Kundin ihren Blumenstrauß schön in Folie ein, mit ein bisschen Tüddelband und einem Schleifchen.

„Oh wie schön! Nun möchte ich ihnen aber auch etwas Gutes tun!“

Sprachs, kramte in ihrer Tasche und gab mir eine Infozeitung der Zeugen Jehovas.

Später topfte ich draußen die Alpenveilchen um. „Entschuldigen sie, junge Frau. Glauben sie? Haben sie einen Halt?“

Hä? *fragezeichen*

„Ich gebe ihnen mal diese feine Broschüre mit!“

Fein finde ich sie nicht. Ein furchtbares Sammelsorium von Versen über Sünden, Vergeltung und dem jüngsten Gericht.

Jedem das seine – aber mir meins bitte auch. Die Zettelchen sind postwendend im Müll gelandet. Unzwar ganz unten.

Geburtstagsstress

Nach meinem Feierabend war ich eben noch fix in der Stadt und wollte noch zwei Geburtstagsgeschenke für meinen Liebsten kaufen. Und… narf. Ich habe genau gar nix gefunden. Das Shirt, dass ich letzte Woche noch gesehen hatte und das ich ihm kaufen wollte, gab es nicht mehr. Und der kleine Tüddelkram, den ich bei Nanu Nana besorgen wollte, war auch nicht nach meinen Vorstellungen. Ich werde morgen oder Freitag noch ein mal gehen und auf das Beste hoffen. Sonst habe ich ein wirkliches Problem.

Ganz umsonst war die Shoppingtour vorhin aber doch nicht – ich suche seit Tagen eine schöne, warme Fleecejacke für die Arbeit. Karstatdsport hatte welche im Angebot, die haben mir aber nicht gefallen. Im Internet bin ich dann auf diese von Bench gestoßen. Bestellen wollte ich sie aber nicht, ohne zu wissen wie sie in natura aussieht. Vorhin sah ich sie dann aber bei KULT hängen und ich glaube, sie gefällt mir. 69 Euro ist zwar ein stolzer Preis… aber na ja. Ich überleg mir das noch ein oder zwei Tage und dann tiger ich da noch mal hin J

Schwarze Rosen

Heute war es wieder anstrengend auf der Arbeit. Meine Chefin und Ausbilderin ist aus dem Urlaub zurück und sie hat mich noch in ein paar Dinge eingewiesen. Ich glaube mit ihr werde ich auch zukünftig ganz gut klarkommen – wirklich sehr nett.

Heute morgen kam die Bestellung der schwarzen Rosen an. Diese werden in der Regel eher selten verkauft, da sie teuer und selten sind. Aber ein mal im Jahr kommt eine Kundin, die genau diese haben möchte, koste was es wolle. Jedes Jahr eine mehr – am Geburtstag ihres verstorbenen Sohnes. Die stellt sie dann auf seinem Grab ab. 34 waren es dieses Jahr.

Finde ich sehr traurig. Eltern sollten ihre Kinder nicht überleben.

Sie wirkte auf mich auch sehr weinerlich – obwohl das Unglück nun 9 Jahre her ist. Ob man sowas jemals verwinden kann?

Montag, 6. Oktober 2008

Du siehst aber so aus!

Heute war die Enkelin meiner Chefin im Laden und – wie sollte es auch anders sein – fand sie mich ganz spannend und ich durfte sie bespaßen.

„Duu? Wie heißen sie denn?“

[Ich sage meinen Namen]

„Achso! Soll ich sie sagen oder du?“

- Du darfst ruhig Du zu mir sagen. So alt bin ich ja noch nicht.

„Echt?? Sie sehen aber so aus!“

Später verglich meine Chefin mich dann mit Bettina Zimmermann. „Wie aus dem Gesicht geschnitten!!“

Achja? Die Dame ist 12 Jahre älter als ich. Naja. Wenigstens ist sie nicht hässlich.


Meine Hände sehen mittlerweile allerdings wirklich so aus, als wären sie mindestens 10 Jahre älter als ich. Diverse Schnitt- und Stichwunden, trocken und rau. Nichts mehr über von den gepflegten Bürohänden mit den manikürten Fingernägeln. Bei Gelegenheit muss ich mir noch eine Handcreme kaufen - die mit der norwegischen Formel!


Ex und weg

Habe ich schon mal erzählt dass ich die Exfreundin meines Freundes überfahren möchte? Und ihn erwürgen, dafür dass er sie kennt? Nein? Ist aber so. Und noch schlimmer.

Am Wochenende habe ich eine Entdeckung gemacht: bisher hatte er in einem Schrank eine (hässliche) kleine Schachten mit (dummen) Briefchen und (abartigen) Fotos von ihr. Und ein Badewannenkissen lag auch noch im Bad – das hatte sie ihm mal geschenkt.

Wir zwei beiden sind nun schon über 2 Jahre zusammen und dieses Weibstück ist eigentlich Geschichte. Ihre Überbleibsel wollte er aber wohl trotzdem nicht beseitigen. Irgendwann hatte ich mich damit abgefunden – ich habe hier schließlich auch noch ein paar Dinge von Verflossenen. Wenn auch besser versteckt, als bei ihm.

Nun, am Wochenende habe ich bemerkt, dass die Schachtel leer ist. Und das Kissen weg.

Ob das was zu bedeuten hat?

Geschafft

Die Woche ist erst einen Tag alt, und ich bin jetzt schon total geschafft. Im Laden war heute furchtbar viel los und ich bin rotiert. Chefs und Kollegen sind noch immer zufrieden mit mir und ich fühle mich dort auch noch wohl. Langsam habe ich auch geschnallt wie alles abläuft.

Morgen wird’s noch mal anstrengend – Azubi L ist bis Ende der Woche nicht da und die Chefin ist ja auch noch im Urlaub und kommt am Mittwoch wieder.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Wenn der Postmann zwei mal klingelt

… bringt er mir ein Päckchen vom Amazon. Drin befindlich ein Teil der Geburtstagsgeschenke für meinen Freund. Gut, ist das schon mal erledigt. Ich habs auch gerade schon hübsch verpackt.

Das andere mal brachte er mir endlich die Bescheinigung vom Praktikantenamt. Die sollte schon letzte Woche kommen und ich war drauf und dran eine böse E-Mail an die Leute da zu schreiben. Man gut, dass ich da noch nicht zu gekommen bin.

Damit konnte ich nun auch endlich den Schrieb ans Arbeitsamt fertig machen, den ich morgen dann noch einwerfen muss.

Sind nur zwei kleine Dinge, aber nehmen mir auch zwei Sorgen :)

Zwei Arbeitstage

Liebe Leute, ich habe nun ganze zwei Tage gearbeitet. Und ich kann nur sagen: puh! Ich bin furchtbar müde und kaputt, meine Hüfte ist taub vom stehen, meine Hände sehen aus als hätte ich mit Stacheldraht gespielt und sowieso.

Aber: es macht mir (noch) Spaß.

Die andere Auszubildende ist sehr nett und die meiste Zeit arbeite ich mit ihr zusammen.. Von meinen drei Chefs sind momentan nur zwei da, aber im großen und ganzen komme ich auch mit ihnen ganz gut klar. „Sie“ ist ganz ok, auch wenn sie manchmal zu stressen beginnt. Und „ihn“ kann ich noch nicht so recht einschätzen. Manchmal fährt er die Auszubildende L. ziemlich an, die das aber locker wegsteckt und noch einen frechen Spruch bringt, was er auch so hinnimmt. Also weiß ich nicht so recht, ob seine Wutausbrüche ernst gemeint oder nur eine merkwürdige Art Humor sind. Aber das werde ich wohl bald herausfinden.

Noch stehe ich ja unter Welpenschutz – ich habe ja erst den zweiten Tag hinter mir. Ich gebe mir trotzdem Mühe viel selbstständig zu machen, auch wenn ich kaum eingewiesen wurde und eigentlich gar keine Ahnung habe, was wie gemacht werden muss.

Aber ich glaube es sind alle ganz zufrieden mit mir – es wird häufig gelacht und Chefe hat mir ein Eis ausgegeben.

Morgen ist Feiertag und da bin ich auch froh drüber. Meine Hände brennen so furchtbar und mein Rücken schmerzt. Man lernt freie Tage erst zu schätzen, wenn man wenig davon hat.

Ich habe heute übrigens schon um Urlaub gebeten. Einen Tag am Geburtstag meines Freundes. Ist auch ok, sagt Frau Chefin :)