Ja, kurz darauf kam tatsächlich eine Antwort von ihm auf meine Mail.
Nichts was mich vom Stuhl gehauen hätte: er macht nun seinen Zivildienst und schaut dann was so kommt.
Sein letzter Satz war aber doch irgendwie ein Schlag ins Gesicht.
„Und was machst du so? Erzähl, ist sicher viel passiert – warst damals ja recht wild ;-)“
Das erinnert mich wieder an die Zeit. An das damals, an den Schulwechsel, an die vielen verlorenen Freunde, an den ganzen Ärger.
Man könnte ja meinen, dass man die Vergangenheit irgendwann ruhen lassen kann. Besonders wenn es sich um eine Zeit handelt, in der man im allgemeinen von der Kindheit/Jugend spricht.
Ich kann das nicht. Irgendwie hat mich das doch alles sehr geprägt, und wenn ich darüber nachdenke, reißen alte Wunden auf – die Tränen, der Ärger, die Verzweiflung. Der Anfang vom Ende.
Eigentlich ist das ein Kapitel das ich aus meinem Leben streichen will. Aber geht das? Kann man gleichzeitig Kontakt mit jemandem haben, mit dem man so viel negatives verbindet?
Vermutlich ist das eine Bewährungsprobe. Ich bin schließlich erwachsen und muss bei niemandem Rechenschaft ablegen.
Ich habe ihm nun zurückgeschrieben. Etwas von mir erzählt und noch einige Dinge von ihm hinterfragt.
Ich werde ja sehen wohin das führt. Und vielleicht verläuft sich die ganze Sache ja auch wieder im Sand.
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