Montag, 1. September 2008

Warum das alles so schwierig ist...

Vermutlich wirkt es auf den einen oder anderen merkwürdig, wenn ich schreibe ich musste mich „überwinden“ zum Friseur zu gehen. Oder wieso ich aus einem Vorstellungsgespräch einen Staatsakt mache. Oder, oder…

Es ist schwierig das vernünftig zu erklären. Vermutlich können die wenigsten mit dem Begriff „Soziale Phobie“ etwas anfangen.

Deswegen versuche ich mich nun mal an einer Erklärung. Eine Soziale Phobie ist eine Angsterkrankung, die zu den psychischen Störungen zählt.

Man könnte wohl vereinfacht sagen, dass sie eine extreme Schüchternheit ist, die soweit geht, dass die Betroffenen Angst oder gar Panikattacken in sozialen Interaktionen bekommen.

Sie haben Angst etwas dummes zu sagen/machen o.ä., so dass der gegenüber ihn für komisch, dämlich… usw halten könnte.

Diese Angst steigert sich so weit, dass sie bald anfangen solche Situationen zu vermeiden, was bis hin zur kompletten Isolierung führen kann. Manche Leute können nicht ein mal mehr das Haus verlassen, aus Angst jemandem auf der Straße zu begegnen. Sie verlieren ihre Arbeitsstelle, Freunde und Familie.

Das ist der „worst case“ – so schlimm ist es bei weitem nicht bei jedem.

Bei mir ist es so, dass ich wegen dieser Ängste die Schule 3 Monate vor dem Abitur abgebrochen habe. Meine letzten Jahre in der Schule waren die Hölle. Ich litt (leide) unter schweren Depressionen und habe mein Leben nur noch als einzige Qual empfunden.

Deswegen habe ich mir rund ein Jahr Auszeit genommen. Und seit ca einem halben Jahr weiß ich, dass ich diese Angststörung habe. Es war eine riesige Erleichterung einen Begriff für „das“ zu haben und zu merken, dass ich damit nicht alleine bin.

Mittlerweile habe ich die Depressionen einigermaßen im Griff und sehe auch wieder Licht im Tunnel. Ich versuche wieder aktiv am Leben teilzunehmen, was nicht immer einfach ist. Aber ich denke, ich bin schon ein ganzes Stück weiter.

Keine Kommentare: