Mittwoch, 27. August 2008

Bewerbungen und ihre (theoretischen) Folgen

Ich dümpel ja nun seit offiziell einem Jahr als arbeitslose Ausbildungssuchende durchs Leben. An und für sich, ist frei haben ja eine wirklich schöne Sache. Aber frei haben oder gar Urlaub sind grundverschieden zum arbeitslos sein. Ich freue mich nicht dass ich morgens keinen richtigen Grund zu aufstehen habe. Ich freue mich genauso wenig über ein fehlendes Einkommen. Und am wenigstens darüber, dass mein ganzes Umfeld von ihren beruflichen Fortschritten, bestandenen Zwischenprüfungen und erfolgreichen Klausuren erzählt.

Nicht dass ich es ihnen nicht gönnen würde – aber wenn ich mich dann mal in den Vergleich setze – nunja.

Andererseits sind da aber auch riesengroße Zweifel. Zweifel an mir, an meinen potentiellen Kollegen und Chefs und sowieso. Ich habe Angst dass ich meinen Aufgaben nicht gerecht werden könnte, dass mich meine Kollegen nicht mögen oder mein Chef mich für unzulänglich halten könnte.

Und da beginnt ein Dilemma, über das ich nur schwerlich hinweg komme. Einerseits will ich in dem jetzigen Zustand nicht mehr leben, möchte mich weiterentwickeln und ein solides Fundament für meine Zukunft aufbauen. Und auf der anderen Seite ist da eine riesige Angst vorm Versagen, davor Fehler zu machen und alles nur noch schlimmer zu machen als es jetzt schon ist.

Aber hilft ja alles nix. Ich kann es drehen und wenden wie ich will – alles ist besser als nichts zu tun. Es besteht wirklich eine realistische Chance, dass ich in der Arbeitswelt gut zurecht komme. Und dass sich alles zum Guten wendet.

Gebe ich allerdings auf, wird sich nie etwas ändern. Dann bin ich irgendwann 40 und lebe noch bei meinen Eltern. Oder beziehe Hartz IV. Oder, oder. Dann bleibt alles auf der Strecke – alle Wünsche und Träume und zuguter letzt auch ich selber.

Das klingt nun alles ein wenig weit hergeholt, aber ich wollts trotzdem mal niederschreiben. Vielleicht mit der Hoffnung dass irgendjemand auf dieser Welt meine (merkwürdigen) Denkmuster nachvollziehen kann. Aber auf jeden Fall, um mir meine Chancen bewusst zu machen. Und mir Mut zu machen.

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