Samstag, 30. August 2008

Hupen

Ich besitze nun seit runden 2 Monaten den Führerschein. Und ich muss wohl zugeben, dass ich fast alle guten Manieren, die ich in der Fahrschule gelernt habe, wieder abgelegt habe.
In den Fahrstunden bin ich vorsorglich immer 47 km/h gefahren. Weil: es könnte ja ein Gefälle kommen, ich könnte Rückenwind haben und zu schnell werden. Das wollma ja nicht!

Nun, heute sieht es so aus, dass ich anfange zu rechnen. 50 sind erlaubt, 65 fahre ich, minus 3 kmh Toleranz, sind 62 kmh. Das sind 12 drüber, noch im Verwarnbereich. Kein Problem.

Durchsetzen kann ich mich trotzdem nicht. So einige male wurde ich geschnitten oder mir wurde die Vorfahrt genommen. Toll sind auch die Rollerfahrer, die sich zwischen dem Verkehr durchschlängeln oder sich mal eben neben einen stellen.
Ich habe mich nie getraut die Hupe zu benutzen. Entweder war ich so erschrocken, dass ich gar nicht dran gedacht habe, es kam mir unverhältnismäßig vor oder aber… ja. Ich mag keine Aufmerksamkeit, suche den Fehler doch lieber bei mir und kann einfach nicht auf mein Recht bestehen.

Letztens fuhr ich über Landstraße. 70 waren erlaubt, ich hatte schon gute 80. Hinter mir ein silberner Mercedes, der mir fast im Kofferraum saß.
Bei Regen, schlechter Sicht und absoluten Überholverbot zog er an mir vorbei. Natürlich nicht ohne demonstratives Hupen.

In der nächsten Ortschaft sahen wir uns wieder. Vor jeder Querstraße bremste er ab, hat wohl etwas gesucht. Fuhr aber trotzdem eine ganze Weile vor mir her bis zum Ende der Ortschaft.
Da hielt er plötzlich an und Stand mitten auf der Straße. Und jaha, da kam meine Stunde!
Böser Blick aufgesetzt und einmal energisch auf die Hupe gedrückt.

Ich hoffe er hat vor Angst gezittert. Ich hoffe er hat meinen Zorn gefürchtet. Ich hoffe er hat die Türen verriegelt aus Angst ich könnte ihn verprügeln.

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