Montag, 29. September 2008

Sozialphobische Apothekerin

Vorhin war sie schon wieder da. Die blonde Apothekerin, die mich nicht ansehen kann, viel zu leise spricht und zittert beim Wechselgeld geben. Ihre ganze Körpersprache schreit ich habe Angst.

Die Arme tut mir Leid. Es ist sicherlich sehr anstrengend mit einer Sozialen Phobie in einem solch kundenorientierten Beruf zu arbeiten.

Andererseits frage ich mich aber auch, wie sie durchs Vorstellungsgespräch gekommen ist. Man muss den Vorgesetzten ja davon überzeugen, dass man selbstsicher ist und einen Kunden beraten kann? Und auch wenn das klappen sollte – fällt es den Kollegen sicherlich nach ein paar Wochen auf.

Ich habe die Apothekerin schon irgendwie als inkompetent oder unfreundlich empfunden. Das meine ich nicht abwertend – ich kann ihr Verhalten ja sehr gut nachempfinden.

Aber ganz objektiv gesehen, ist es schon komisch wenn man nicht ein mal begrüßt wird. Oder etwas fragt und nur einen verschreckten Blick anstelle einer Antwort erntet. Das ist nicht gerade vertrauenserregend, wenn die Dame einem gleichzeitig ein paar verschreibungspflichtige Medikamente aushändigt.

In der Hinsicht hege ich auch schon Angst. Übermorgen ist ja mein erster Arbeitstag und ich habe ja noch überhaupt keine Ahnung wie das alles abläuft. Was meine Aufgaben sind. Und wo ich welche Gegenstände finden kann. Was mache ich, wenn mich ein Kunde anspricht?

Und dazu ist meine Ausbilderin in meiner ersten Woche gar nicht da.

Ich hoffe ja, dass ich mich nicht ganz so doof anstelle und dass mir eventuelle Fehler verziehen werden. Ich bin halt noch neu in dem Betrieb. Wie lange es wohl braucht bis ich mich eingewöhnt habe?

Aber irgendwo freue ich mich auch schon drauf. Angst und Zwang hin oder her – was gibt es schöneres als eine angenehme Aufgabe zu haben? Zu wissen, dass man weiterkommt und etwas für seine Zukunft tut. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Traumverwirklichung.

Nachdenkliche Grüße,

Insertcoinhere

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