Montag, 15. September 2008

Zuhause bleiben

Wie es sich für eine ordentlich Irre mit zu viel Zeit gehört, bin ich in einem Selbsthilfeforum aktiv.

Heute morgen schrieb dort die Partnerin eines Betroffenen, dass ihr schon nach wenigen Tagen Zuhause (wenn sie z.B. Urlaub hat), die Decke auf den Kopf fällt. Sie müsse dann raus, aktiv sein, irgendetwas Unternehmen. Bloß nicht Zuhause bleiben.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Durch die Soziale Phobie sind mir Dinge wie (alleine) schwimmen gehen, Friseurbesuche sehr unangenehm. Genauso verhält es sich mit Treffen von mehr oder weniger unbekannten Personen.

Es ist nicht so, dass es mir an Leuten mangeln würde. Besonders durchs Internet habe ich eine menge lieber Menschen kennengelernt, die sich gerne mit mir treffen würden. Die Wissen allerdings alle nix von der Soz.Phobie – man merkt es mir ja auch nicht an.

Jedenfalls wäre so ein Treffen für mich mehr Anstrengung und Stress, als Freude. Also lass ich’s.

Dann gibt es ja noch wichtige Dinge, die man ab und zu erledigen muss. Auch da tue ich mich schwer, weil es meistens mit einem gewissen Leistungsdruck und Angst verbunden ist.

Diese schiebe ich dann gerne lang vor mir her, bis es wirklich dringend wird, oder das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Da bekomme ich dann ein schlechtes Gewissen, was wiederum noch mehr Angst und Depressionen nach sich zieht.

Und deswegen – bin ich am zufriedensten, wenn ich nichts zu tun habe. Wenn keine Aktivitäten oder Verpflichtungen vor mir liegen.

Sicherlich unternehme ich mal was mit einer Freundin, das unterliegt auch einer Regelmäßigkeit. Und mit meinem Freund bin ich auch einige Tage in der Woche zusammen.

Aber ich muss wirklich nicht auf Teufel komm raus unterwegs sein.

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