Mittwoch, 24. September 2008

Angstfahrschule

Ich habe vorhin ja von der Anfrage zur Fahrschule für Sozialphobiker erzählt.

Mein Führerschein ist ja auch noch gar nicht so lange her, weswegen ich dazu nun mal ein bisschen erzählen möchte.

Meine Angst begann schon vor dem Erste-Hilfe Kurs. Kurz vor meinem 18. Geburtstag hatte mich eine Freundin genötigt, mit ihr diesen Kurs zu machen. Ich war sehr froh, dass ich dort nicht alleine hin musste – und trotzdem fand ich ihn ziemlich furchtbar. Die Gruppenzusammensetzung war ziemlich unglücklich und der Kursleiter hatte auch noch nichts von Pädagogik gehört. So endete die ganze Sache in viel Geschreie und Chaos.

Es hat trotzdem weitere 2 Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe in der Fahrschule anzumelden. Schulstress, Depressionen, Angst und Geld haben da eine Rolle gespielt.

Blöderweise war mein Ersthelferschein da auch schon abgelaufen (2 Jahre Gültigkeit), so dass ich ihn ein weiteres mal machen musste. Ich habe meinen Freund nach viel Betteln und Bitten dazu bekommen, mit mir zu kommen. Alleine hätte ich es nicht geschafft.

Der Kurs war diesmal auch viel angenehmer – die Gruppe war nett und klein und der Leiter hat sich bemüht schnell mit uns durch die Themen zu kommen.

Ich war unendlich froh und erleichtert, als ich es hinter mir hatte.

Ich habe mir meine Fahrschule im Internet rausgesucht. Dabei habe ich nur auf eine ansprechende Internetpräsenz geachtet, und natürlich dass sie in der Nähe ist.

Schnell wurde ich auch fündig und meldete mich unter Herzklopfen und nassen Händen an.

Die Fahrlehrer waren alle supernett und ich habe mich sofort wohl gefühlt.

Angst hatte ich eher vor dem Theorieunterricht. Ich hatte ja schon mal von meiner Angst vor Schulähnlichen Situationen berichtet – da mutiere ich zum kleinen Mädchen.

Aber auch da war ich nach den erste Stunden angenehm überrascht. Wir waren nur zu dritt oder viert und es war angenehm ruhig.

Nach 6 Theoriestunden durfte ich dann auch ins Auto. Die ersten Fahrstunden liefen gut – ich wusste aber auch schon wie man Auto fährt.

Aber je höher die Anforderungen meines Fahrlehrers wurden, desto unsicher wurde ich. Ich übersah Schilder, Ampeln und Hinweise und war den Tränen nahe, als mein Fahrlehrer mich deswegen anmachte.

Nach den Stunden saßen wir immer noch einen Moment zusammen im Auto und haben reflektiert. Wie sehe ich mich, was denkt er? Er sagte, ihm wäre aufgefallen, dass es bei mir immer eine Berg und Tal fahrt wäre. Mal klappt alles super, und dann mache ich die einfachsten Sachen falsch.

Ich erklärte ihm, dass ich nervös werden würde, wenn ein mal was schief läuft – und ich mich dann nur noch schwer konzentrieren kann.

Das verstand und er und bestätigte mir noch ein paar mal, dass ich keine Angst haben brauchte.

Ab da lief es dann auch besser und er bemühte sich immer um einen ruhigen Ton.

Ich schaffte meinen Führerschein dann nach 25 Stunden. Im Durchschnitt braucht ein Fahrschüler in meinem Bundesland 33. Also gar nicht mal so schlecht. Und die Theorieprüfung bestand ich auch beim ersten mal mit 0 Fehlern.

Seit dem sind nun ungefähr 3 Monate vergangen und ich fahre, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Ich habe überhaupt keine Angst mehr und es macht mir sogar Spaß.

So viel zu meinen Erfahrungen.

Ich habe auch schon von weniger guten Erfahrungen gehört – Sozialphobiker, die auch nach 66 Stunden noch durch die Prüfung rasseln und dann mutlos, gedemütigt und um viel Geld ärmer aufgeben. Sicherlich ist das ein extremer Fall. Aber ich denke, so muss es nicht laufen.

  • Viele Fahrschulen bieten Probetage an, in denen man sich ein Bild von den Ausbildern und dem Unterricht machen kann.
  • Ein guter Fahrlehrer weiß um die Angst mancher Schüler und wird nie ausfallend oder laut.
  • Er überfordert den Schüler nicht.
  • Er bemüht sich dem Schüler die Angst zu nehmen und bestätigt ihn, wenn er etwas gut macht

Sind diese Dinge nicht gegeben, kann man den Fahrschulleiter um einen anderen Fahrlehrer bitten. Oder im Notfall auch die Fahrschule wechseln. Es hat einfach keinen Sinn sich dort noch länger zu quälen – Durchfallen ist teuer.

Außerdem gibt es noch spezielle Frauen – und Angstfahrschulen – diese sollten mit ängstlichen Fahranfängern vertraut sein und sich darauf eingestellt haben.

Und zu guter letzt gibt es in manchen Städten Verkehrsübungsplätze, auf deinen man in Begleitung eines Führerscheinbesitzers üben darf.

Hier geht es zum Blog eines österreichischen Fahrschulleiters, der sich in diesem Beitrag um Ängste Gedanken macht und eine Broschüre zu diesem Thema anbietet.

So und nun… happy driving :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo InsertCoinHere,

in meiner schon fast 30jährigen Fahrschulpraxis habe ich doch einige Male mit Ängesten zu tun gehabt. Aus diesem Grund habe ich mich intensiv damit beschäftigt und dadurch vielen meiner Kunden geholfen. Daraus ist auch das Handbuch "Keine Angst vor dem Führerschein" entstanden.

Jeder der möchte, kann dieses Handbuch gratis als eBook zugemailt bekommen. Es genügt, das eBook einfach in meinem Blog zu bestellen. Es kommt dann kostenlos in seine eMail-Box.

Dir liebe InsertCoinHere gratuliere ich zu deinem super Erfolg bei deiner Führerscheinausbildung und -prüfung sowie viele unfallfreie Kilometer.

Mit freundlichen Grüßen

Guido