Freitag, 19. September 2008

Kinderschreck

Jaaa, ich schäme mich. Sehr sogar. Das arme Kind.

Aber von vorne.

Mein Freund wohnt recht ländlich, nur mit dem Auto zu erreichen. In eben diesem saßen wir am Straßenrand und verabschiedeten uns – ich wollte nachhause fahren.

Es wurde langsam dunkel, und ich wollte dann auch fix los. Er weigerte sich auszusteigen, hin und her, kindische Blödeleien.

- Ich fahr los, so oder so…

Mach doch!

[5 Minuten Diskussionen über mein Nachhause fahren und sein Nichtaussteigen.]

- Ist mir ganz egal ob du jetzt austeigst oder nicht, ich fahre!

Jaha, mach doch!

An uns fuhr ein kleiner Junge auf dem Fahrrad vorbei und ich startete den Motor und fuhr auch los. Erst lachte mein Freund noch, merkte dann aber wohl schnell dass ich es ernst meine.

Was machst du denn? Ich wollte zuhause bl…

- Tjaha, du wolltest ja nicht hören. Ich fahre nun!

Ich fuhr nicht schnell und er öffnete die Tür um zu demonstrieren, dass er nun doch aussteigen wolle.

Was dann kam, haben wir beide weder kommen sehen, noch beabsichtig.

Der kleine Junge auf dem Fahrrad, der ungefähr auf der Höhe meines Autos fuhr, bekam schreckgeweitete Augen als er die sich öffnende Tür am fahrenden Auto sah.

Er blieb augenblicklich stehen, schmiss sein Rad auf den Gehweg und rannte wie am Spieß brüllend über den Acker in Richtung des nächsten Bauernhauses.

Es tut mir so furchtbar Leid. Der arme Kerl dachte wohl wir wollten ihn entführen, ins Auto zerren oder wie auch immer. Noch mal: es tut mir leid!

Herrje.

Da das nächste Haus zu dem der Junge geflüchtet ist gleichermaßen die Nachbarn meines Freundes sind, konnte er das Missverständnis Gott sei Dank noch aufklären.

Aber ich schäme mich abgrundtief, dass ich den Jungen so erschreckt habe.

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