Montag, 15. September 2008

Problemkind vs. Soziale Phobie II

Ich habe hier ja schon angekündigt, dass ich dazu noch einiges erzählen möchte. Eigentlich sind das Sachen, die ich meinen Eltern gerne vor den Kopp knallen möchte, damit sie sehen was sie angerichtet haben. Ich glaube nämlich, dass die sich dessen überhaupt nicht bewusst sind – und das ärgert mich maßlos.

Zum Ende der Grundschulzeit bekam ich Pickel. Vielleicht etwas zu früh für das Alter, aber im normalen Maße.

Eines morgens sah mich meine Mutter an. Wie siehst du denn aus??? Ich wusste gar nicht was los ist. Meine Mutter hat die Angewohnheit scharf einzuatmen und einen Laut des Erschreckens zu machen, wenn etwas furchtbares passiert. Das ist sicherlich auch angebracht – bei einem Autounfall z.B. Oder wenn sich das Kind schwer mit einem Messer verletzt. Oder böse hinfällt und sich den Arm bricht. Sowas halt.

Sie macht es bis heute allerdings auch in allen andren möglichen Situationen. So auch da.

Als Kind habe ich das noch nicht so durchschaut wie jetzt und fing an zu weinen, weil ich dachte meine Pickel wären etwas furchtbares, gefährliches, unnormales.

Sie zerrte mich ins Schlafzimmer und schmierte mir mit einem Abdeckstift im Gesicht rum. Das sieht ja schlimm aus, alles entzündet…!

Angemalt und abgedeckt bin ich dann zur Schule gegangen. Die nächsten Tage habe ich dann diese Prozedur alleine vollzogen – muss ja sein. Wenn mich meine Mutter schon hässlich findet, was sollen dann erst andere denken…?

Nunja, da begann dann meine Make-Up Karriere.

Wenig später hatte ich deswegen schlimme Auseinandersetzungen mit meinen Eltern. Allerdings in die andere Richtung. Ich war so auf Make-Up und Puder fixiert (ohne kann man ja nicht rausgehen *hust*), dass ich nicht mehr ohne wollte – was meinen Eltern dann aber auch gegen den Strich ging.

Viele Tränen und viel Geschreie später bekam ich Make-Up-Verbot und schämte mich zu Tode wenn ich so zur Schule gehen musste.

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